Die Südinsel Neuseelands - ein Naturparadies

Die Südinsel Neuseelands ist mit 150.000 Quadratkilometern etwas größer als die Nordinsel. Gleichzeitig lebt hier nur ein Drittel der neuseeländischen Bevölkerung, sodass die Bedingungen für Flora und Fauna optimal sind. Über die Insel ziehen sich die neuseeländischen Alpen mit dem Mount Cook, der mit 3754 Metern die höchste Erhebung Neuseelands ist. Er liegt mitten in einem Naturschutzgebiet mit Gletscherseen, Fjorden und Flüssen. Der größte dieser Gletscherseen ist der türkisfarbene Lake Tekapo mit einer Fläche von etwa 82 Quadratkilometern. Er ist vor allem durch seinen sehr dunklen Nachthimmel bekannt. Aufgrund dieser natürlichen Dunkelheit und auch weil es in der Umgebung kaum künstliche Lichtquellen gibt, wurde auf dem nahe gelegenen Mount John ein astronomisches Observatorium der Universität Canterbury errichtet.

Die größte Stadt auf der Südinsel ist Christchurch mit 350.000 Einwohnern, etwa ein Drittel von ihnen sind Studenten, die sich auf verschiedene Universitäten und Hochschulen verteilen. Aufgrund ihrer Architektur gilt Christchurch als "englischste" Stadt Neuseelands. In der verkehrsberuhigten Zone rund um die Kathedrale befinden sich zahlreiche Bars und Restaurants. Weiterhin verfügt Christchurch über einen internationalen Flughafen, der auch von Übersee angeflogen wird. Das Umland von Christchurch ist geprägt von den Canterbury Plains, die für ihre Milch- und Schafwirtschaft bekannt sind. Von hier sind auch Dunedin und Timaru, zwei weitere größere Städte der Südinsel, schnell zu erreichen.

Die Westküste ist das am dünnsten besiedelte Gebiet Neuseelands. Hier fallen die Berge steil zum Tasmanischen Meer hin ab. Das Klima ist rau, das Leben isoliert und einsam und die Menschen sind von einem ganz besonderen Schlag, weshalb sie von den übrigen Neuseeländern als "Coasters" bezeichnet werden. Outdoor-Sportler und Abenteuerlustige jedoch finden hier optimale Bedingungen.

Ein Mekka für Naturliebhaber ist der Fjordland Nationalpark, der sich im Südwesten über eine Fläche von 12.500 Quadratkilometern erstreckt und damit der größte Nationalpark Neuseelands ist. Im Westen ist er geprägt von Fjorden wie dem Milford Sound, im Osten finden sich weit verzweigte Seen. Gemeinsam mit weiteren Nationalparks und kleineren Schutzzonen bildet er die Te Wahipounamu World Heritage Area, die seit 1990 zum Weltnaturerbe der Unesco gehört. Dies ist eines der regenreichsten Gebiete der Erde, daher sind die hohen Berge des Parks von gemäßigtem Regenwald bedeckt. Zahlreiche Tierarten sind an den Fjorden des Parks heimisch, hier leben viele seltene Vogelarten, Pinguine und Neuseeländische Seebären. Die letzten Kakapos, die einzigen bekannten flugunfähigen Papageien, wurden aus dem Fjordland auf eine Insel vor der Küste gebracht, um sie vor dem Aussterben zu bewahren.

Auch die Kea Papageien sind häufig auf der Südinsel anzutreffen, besonders um die Gegend der Gletscher wie Fox Glacier und Franz-Josef Glacier. Pottwale kann man besonders gut in der Gegend um Kaikoura sehen. Hier werden auch täglich Whale-Watching Touren angeboten. Ein Paradies ist auch der Abel-Tasman-Nationalpark, den man sich nicht entgehen lassen sollte.